Digital Detox: einfach mal abschalten

Auszeit für Umwelt, Hirn & Seele

Dass der tägliche Ansturm von Informationen digitalen Stress verursacht, ist längst erwiesen. Doch die digitale Welt  verbraucht auch viel Energie. DIE UMWELTBERATUNG gibt Tipps zum Abschalten.

 

Die digitale Welt ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ganz im Gegenteil: Darf man den Prognosen zum Wassermann-Zeitalter Glauben schenken, werden sich Internet & Co in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch extrem weiterentwickeln. Damit sind viele Bequemlichkeiten und Vorteile verbunden, doch der richtige Umgang mit der digitalen Welt will gelernt sein, um die Belastungen von digitalem Stress zu vermeiden. Aber auch die Schonung unserer Umwelt ist hier Thema, denn das Internet verursacht auch große Mengen an Treibhausgasen. Die Informationen, die wir im Internet rund um die Uhr abrufen können, und Technologien wie Video-Streaming ziehen einen hohen Energieverbrauch mit sich und heizen damit dem Klima ein. „Kleine Tricks im Alltag sparen viel Energie. Der Urlaub bietet außerdem die Möglichkeit, internetfreie Zeiten auszuprobieren und solche Zeitfenster danach auch in den Alltag einzubauen“, erklärt Sabine Vogel, Energie-Expertin von DIE UMWELTBERATUNG.

6 Tipps zum Energiesparen

  • SMS statt E-Mail senden
  • Bildauflösung von Videos und Fotos reduzieren
  • häufig genutzte Kontakte fix notieren statt jedes Mal eine Abfrage im Internet zu starten
  • Daten auf externer Festplatte statt auf einem Cloud-Server sichern
  • Modem über Nacht oder bei Abwesenheit ausschalten
  • internetfreie Zeiten fernab von Handy und Computer genießen

Abschalten bringts

Mit kleinen Änderungen wie beispielsweise das Modem täglich abzuschalten, spart man jede Menge Treibhausgase – bei 12 Stunden täglich sind das pro Haushalt im Jahr 11.300 g CO2-Äquivalente oder rund 52 km Autofahrt.

Stress, Suchtfaktor, Zeitfresser, Konzentrationsstörungen – das praktische Internet hat auch unerwünschte Nebenwirkungen und digitaler Stress kann zu körperlichen und seelischen Symptomen sowie Krankheit führen. Zwischendurch unsere technische Ausrüstung regelmäßig abzuschalten, wirkt sich also nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf unsere Gesundheit positiv aus.

SMS für kurze Nachrichten

Eine E-Mail ist schnell abgeschickt, aber im Hinblick auf das Klima wiegt sie schwer. Durch eine kurze E-Mail ohne Attachement entstehen 2,2 Gramm CO2-Äquivalente (berechnet mit dem österreichischen Strom-Mix). 100 E-Mails entsprechen somit dem Treibhausgasausstoß einer 1 km langen Autofahrt! Für eine kurze Nachricht ist eine SMS eine bequeme klimaschonende Alternative. Denn rund 300 SMS verursachen nur so viel CO2 wie eine einzige E-Mail. Und nicht vergessen: E-Mails regelmäßig löschen, denn auch die Speicherung braucht viel Energie. Newsletter, die ohnehin nie gelesen werden, am besten gleich abbestellen!

Auflösung reduzieren

Videoverleih im Geschäft um die Ecke war gestern, heute ist Streamen. Das Streamen von Filmen ist energieaufwändig und verursacht große Mengen an Treibhausgasen –  je höher die Bildauflösung ist, desto mehr. Fünf Filme pro Woche ein Jahr lang statt in HD mit 720 Pixel Auflösung anzusehen, spart rund 450.000 g CO2-Äquivalente. Das entspricht rund 2.000 km Autofahrt!

Und so geht’s: Auf YouTube erscheint beim Klick auf das Einstellungsrädchen der Punkt „Qualität“ zur Auswahl – hier kann zwischen mehreren Auflösungsstufen gewählt werden. Bei bezahlten Video-Streamingdiensten gibt es beim Kauf Auswahlmöglichkeit – die geringere Auflösung ist meist sogar kostengünstiger.

Auch das Versenden von Fotos erzeugt großes Datenvolumen. Beim Versenden möglichst die niedrigste Auflösung wählen. Oder man versendet im Urlaub einfach einmal gar nichts und bleibt ganz im Hier und Jetzt.

Weniger suchen

Pro Suchabfrage im Internet entstehen 0,2 g CO2-Äquivalente. Bei 228 Millionen Anfragen, die pro Minute weltweit gestellt werden, sind das 45.600.000 g CO2-Äquivalente. Wenn also die Welt eine Minute im Internet surft, entspricht das etwa fünf Erdumrundungen mit dem Auto!

Die Alternativen:

  • Kontakte fix notieren statt jedes Mal über Suchmaschinen suchen
  • Favoriten für oft besuchte Seiten anlegen
  • klimaneutrale Suchmaschinen wie Ecosia nutzen
  • Wetter durch einen Blick aus dem Fenster checken

 

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