Gluten – mit oder doch lieber ohne?

von Claudia Holl

Gluten ist seit einigen Jahren in vieler Munde. Glutenfreie Produkte werden von der Werbung gut vermarktet. Aber – ist Gluten wirklich so „schlecht“? Lass uns dieses Thema ganzheitlich betrachten …

 

Gluten ist das sogenannte Kleber-Eiweiß im Getreide. Menschen mit Zöliakie müssen hier strikt darauf achten, nur glutenfreie Getreide- und Pseudogetreidesorten wie beispielsweise Hirse, Buchweizen, Quinoa, Amaranth etc. zu essen.

Menschen mit Gluten-Sensitivität können Gluten verarbeiten, jedoch nicht in den Mengen, die mittlerweile in den hochgezüchteten Getreidesorten – allen voran dem Weizen – enthalten ist. Urgetreidesorten wie zum Beispiel Emmer, Einkorn, Pharaonenkorn, Laufener Landweizen etc. enthalten noch den ursprünglichen Anteil an Gluten. Diesen kann unser Verdauungssystem auch gut verarbeiten und es kommt zu keiner Überreaktion des Immunsystems.

Aufgabe von Gluten

Gluten sorgt dafür, dass Kuchen und Gebäck eine gute Konsistenz haben, also dass der Teig sozusagen „zusammenhält“ (verklebt) und das Produkt gleichzeitig flaumig ist. Also eigentlich eine gute Eigenschaft! Bedacht wurde bei den Hochzüchtungen jedoch nicht, dass unser Darm nicht darauf ausgelegt ist, so viel Gluten zu verdauen!

Wie sein Name schon sagt – Kleber-Eiweiß – kann ein Zuviel an Gluten den Verdauungstrakt verkleben. Du kannst es Dir in etwa so vorstellen: Wenn Du zwei Blätter mit Klebstoff verbinden möchtest und dabei zu viel Klebstoff erwischt, dann hast Du den Klebstoff nicht nur zwischen den beiden Blättern, sondern auch rundherum. Und an diesem kann sich natürlich noch anderes anlagern. Im Darm etwa Giftstoffe oder Schlacken, die eigentlich zur Ausscheidung gedacht sind, jedoch dann im Darm kleben bleiben und damit Dein Immunsystem belasten.

Wie sieht die TCM Gluten?

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ordnen wir Gluten (Kleber-Eiweiß) dem Element Erde und damit den Meridianen Magen und Milz zu. Zum Element Erde gehört das Klima „Feuchtigkeit“. Eine gewisse Feuchtigkeit im Körper wird benötigt, um Haut und Schleimhäute sowie Muskeln und Sehnen geschmeidig zu halten. Eine gewisse Feuchtigkeit ist auch gut, damit Du entspannen kannst und nicht innerlich überhitzt und austrocknest. Jedoch ein Zuviel an Feuchtigkeit führt – laut TCM – zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit, stillen Entzündungen (auf längere Sicht hin gesehen), zu Schleimansammlung beispielsweise in Lunge und Nase, zu Ödemen etc.

Lässt man Gluten weg, obwohl es vertragen wird, kann es zu Gewichtsreduktion kommen, die vielleicht zu Beginn auch erwünscht ist. Das ist die Folge von Feuchtigkeit, die austrocknet. Kommt es jedoch – über einen längeren Zeitraum betrachtet – zu einem Mangel an Feuchtigkeit, dann können sich körperlich Hauttrockenheit, trockene Schleimhäute, aber auch zu emotionaler Auswirkung, wie etwa Härte – auch mit sich selbst – einstellen.

Wie sieht die Energetik Gluten?

Auf energetischer Ebene hilft uns Gluten (Kleber-Eiweiß) dabei, „Verbindungen“ herzustellen und auch zu halten. Also auch deine Verbindung mit Dir selbst wie auch nach außen. Ein Zuviel würde hier wiederum zu einem „Kleben bleiben“ an Menschen, Erfahrungen, Gedanken, Gefühlen etc. führen. Ein gesundes Maß an Gluten jedoch würde zu Verbindungen führen, die verbindlich und gleichzeitig freilassend gelebt werden können.

Deshalb:  „Die Dosis macht das Gift“, sagte bereits Paracelsus.

 

Und genau darum geht es: die für Dich richtige Dosis zu finden und zu leben, natürlich vorausgesetzt, es liegt keine Erkrankung wie Zöliakie vor! Spüre also gut in dich hinein, erkenne Dich und Deine Bedürfnisse und lebe deine Ernährung dementsprechend!


Weiterführende Infos:

Online-Seminar bei holfinity.com: Ernährungstrainer 4 / Darmgesundheit & Psyche

 

 

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