Wie der Jakobsweg auch dein Leben verändern kann

von Abbas Schirmohammadi

In diesem Jahr verbrachten wir Zeit auf dem Jakobsweg. Hierzu besuchten wir unseren Freund, den Rockmusiker Alex Beyrodt, in Frankreich. Unweit von seinem Zuhause verläuft der Jakobsweg. Zusammen mit dem Fotografen Heiko Roith saugten wir die einzigartige Atmosphäre auf und ließen uns inspirieren. Wir spazierten, entspannten, tankten Kraft, entwickelten neue Ideen und Visionen.

Eine davon war, Jakobsweg-Meditationen zu gestalten, sodass jeder Mensch – auch imaginativ – die Möglichkeit hat, auf dem Way of St. James zu gehen. Alex entschied sich, ein eigenes Jakobsweg-Musikalbum zu komponieren. Beide CDs sind mittlerweile erschienen.

Der Jakobsweg ist einfach magisch. Man muss nicht immer 30 oder 35 Tage unterwegs sein und dabei eine Wegstrecke von 25 bis 27 Kilometer zurücklegen. Selbst ein Wochenende reicht aus, um auf einer Teiletappe die magischen Energien des Jakobswegs zu spüren und aufzunehmen. Aber auch eine imaginative Reise auf dem Jakobsweg ist möglich.

Thema Dankbarkeit

Auf dem Jakobsweg haben wir uns ausführlich über Dankbarkeit unterhalten. Dabei ist uns aufgefallen, dass Dankbarkeit für jeden von uns etwas anderes bedeutet. Ab wann und wofür ist man dankbar? Wie lange hält Dankbarkeit an, und was macht sie mit einem? Einig waren wir uns in folgenden Punkten:
Der Dankbare lebt glücklicher, und wer dankbar ist, hat mehr vom Leben. Wir haben gelernt, über jede positive Kleinigkeit dankbar zu sein. Es ist nicht selbstverständlich, dass es uns doch ziemlich gut geht. Dankbarkeit zieht positives Denken an, und positives Denken erzeugt Dankbarkeit, woraus Glücklichsein entsteht.

Eine spirituelle Reise auf dem Jakobsweg – in echt oder imaginativ – erzeugt und fördert Dankbarkeit, denn wir halten inne, bauen Stress ab, reflektieren und visionieren. Wir empfinden Dank für das bisher Geschaffte. Daraus entsteht Motivation für das Bevorstehende. In unserem Austausch definierten wir ein paar hilfreiche Tools, mehr Dankbarkeit in unser Leben einzuladen.

Thema Abstand gewinnen

Jeder von uns hat seine Routinen, beispielsweise am Arbeitstag um 6 Uhr aufzustehen, dann zu frühstücken. Um 7:20 Uhr das Haus zu verlassen und um 8 Uhr mit der Arbeit zu beginnen. Mittagspause ab 12:30 Uhr. Um 16:30 Uhr ist Feierabend, dann Einkauf oder Hobby. Den Abend mit dem Partner zu verbringen oder auszugehen. Spätestens 23:30 Uhr zu schlafen.

Der Alltag kann ganz schön anstrengend sein, da wir uns immer mehr aufhalsen und für jeden rund um die Uhr erreichbar sind. Somit werden die freien Zeiten geringer und die verplanten größer. Immer mehr Menschen sind unzufrieden mit ihrem Leben. Das liegt an ungünstigen Verhältnissen im Berufsleben, etwa einem ungemütlichen Chef oder Mobbing durch Kollegen oder an zu viel Arbeit in zu wenig Zeit. Viele fühlen sich unfair bezahlt. Wer fünf Tage die Woche täglich acht Stunden in einem Arbeitsverhältnis verbringt, das ihm nicht gut tut, wird krank. Aus Frust und Ärger.

Wenn dann Probleme mit dem Partner dazukommen oder die Entwicklung des Kindes Sorgen bereitet, geraten wir in Dysbalance. Auch Gesundheitsstörungen machen einem das Leben schwer. Viele haben das Gefühl, nur noch für andere zu leben. Die Zeit für sich selbst wird immer knapper und wenn sie dann mal da ist, ist man zu erschöpft, sie sinnvoll zu nutzen. Schließlich muss auch die Wohnung geputzt, die Wäsche gewaschen, gekocht werden etc.

Umso wichtiger ist es, Methoden zu finden, die uns helfen, Stress abzubauen und Kraft zu tanken. Dazu reichen auch schon fünf Minuten am Tag aus. Es kommt nicht auf die Länge des Zeitfen-sters an, sondern darauf, wie man es nutzt.

Unser Tipp: das Autogene Training (AT)
Diese wundervolle Entspannungsmethode existiert schon seit über 90 Jahren. Der Berliner Psychiater Professor Dr. Johannes Heinrich Schultz hat aus Grundlagen der Suggestopädie und Hypnoselehre ein wirksames Entspannungskonzept kreiert, das jeder nutzen kann. AT ist wissenschaftlich belegt und funktioniert über vorgegebene Programmierungen, die im Unterbewusstsein ihre Wirkung entfalten. Man legt oder setzt sich entspannt hin, schließt seine Augen und stellt sich seinen Happy Place vor. Dort erfolgt die Entspannung über bestimmte Suggestionen, die man sich selbst vorsagt und einige Male wiederholt. Danach holt man sich über ein Ritual zurück ins Hier und Jetzt.

In ausführlicher Version kann das Autogene Training 30 Minuten durchgeführt werden. Der Standard ist 15 bis 20 Minuten. Auch Kurzformen sind möglich …

den ganzen Artikel aus CHI 04/23 kannst du kostenlos hier nachlesen

 

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