Der 24. Juni ist traditioneller „Johannitag“ – ein besonderer Kräutersammeltag vor allem für Johanniskraut!
Die „einfachen Leut‘“ haben seit Jahrhunderten beobachtet, dass das Johanniskraut rund um die Sommersonnenwende in voller Blüte steht und jetzt seine höchste Wirkung hat. Doch jedes Jahr hat sein eigenes Tempo, seinen eigenen Rhythmus. Die Pflanze selbst zeigt uns an, wann die optimale Erntezeit ist: Wenn du ein Blatt zwischen deinen Fingern verreibst und diese kräftig Rot gefärbt sind, hat Johanniskraut genügend roten Farbstoff (Hypericin) gebildet und kann geerntet werden.
Trocken & heiß
Wichtig ist es, Johanniskraut an einem trockenen heißen Tag zu ernten, am besten sollte es auch am Vortag nicht geregnet haben, denn das verringert den Hypericingehalt der Pflanzen. Ein weiterer Grund, warum wir das Johanniskraut an trockenen Tagen ernten, ist der Feuchtigkeitsgehalt. An trockenen Tagen hat das Johanniskraut einen niedrigeren Feuchtigkeitsgehalt, was es wiederum optimal für die Verarbeitung zu Johanniskraut-Öl und -Tinkturen macht.
Welche Teile verwendet man?
Hypericin ist im Blatt und in der Blüte des Johanniskrauts enthalten. Wir können also die Blüten, Knospen und Blätter von Johanniskraut nutzen. Als Faustregel empfehle ich, das obere Drittel der Johanniskrautpflanze zu ernten und die restliche Pflanze zum Versamen stehen zu lassen. Du kannst deine Ernte frisch in Öl, Essig oder Alkohol einlegen. Wenn du Johanniskraut (vor)trocknest, gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren.
Wo finde ich Johanniskraut?
Johanniskraut wächst auf trockenen ungedüngten und steinigen Böden in sonniger Lage. Nimmt man ein Blatt davon und hält es gegen die Sonne, sieht man viele kleine Punkte, die Öldrüsen der Pflanze, die den roten Farbstoff enthalten. Daran erkennt man das echte Johanniskraut, das für das kostbare „Rotöl“ verwendet wird.
Heilsames Johanniskraut
Dieser Schatz von Mutter Natur ist eine wahre Allroundpflanze in der Hausapotheke. Je nach Zubereitung kann sie bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt werden:
• Johanniskraut-Öl: Ohrenschmerzen, Zerrungen, Quetschungen, Muskelschmerzen, Hautausschläge, Sonnenbrand, für die Wundheilung
• Johanniskraut-Tee: für die Blase, gegen das „Null-Bock-Syndrom“
• Johanniskraut-Pflaster: bei Verbrennungen
• Johanniskraut-Lindenblüten-Tee: zur Körperkühlung (Achtung: Hier verwendet man an besten Johanniskraut, das im schattigen Wald wächst)
• Johanniskraut-Einreibung: Hexenschuss, Rheuma, Gicht, Verstauchungen, Venenleiden
• Johanniskraut-Tinktur: Menstruationsbeschwerden, zur Aufhellung unseres Gemütes, als Antidepressivum, zur Stimmungsaufhellung, bei Niedergeschlagenheit, Erschöpfung
• Johanniskraut-Likör: bei innerer Unruhe, zum Einschlafen
. Rezepte rund ums Johanniskraut findest du in den wertvollen Kräuterbüchern hier