Alle Jahre wieder: die guten Neujahrsvorsätze

von Mag. Sonja Winkler

Kennst du das auch? Das Jahr neigt sich dem Ende zu und du machst dir Gedanken, was du im kommenden Jahr alles verbessern könntest und ändern möchtest.

So nimmst du dir vielleicht für das neue Jahr vor, mehr auf deine Ernährung zu achten und ein paar Kilos abzunehmen. Du willst ab sofort mehr Bewegung einplanen, gar mit dem Rauchen oder Trinken aufhören, dich in Zukunft nicht mehr aufregen und weniger ärgern.  Du willst weniger Überstunden machen und mehr Zeit mit deiner Familie verbringen. Du hast zum Ziel, mehr auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten.

Wohl einer der beliebtesten Vorsätze für das kommende Jahr ist „weniger bzw. gesünder zu essen“ bzw. „ein paar Kilos zu verlieren“. Häufig trifft man diesen Neujahrsvorsatz ja mit einem Glas Sekt und einem Brötchen in der Hand kurz nach Mitternacht in bester Festlaune und mit vollem Magen. Mit der Umsetzung hapert es dann aber bekanntlich oft …

Hand aufs Herz: Schaffst du es denn, immer mühelos umzusetzen, was du dir gerade vorgenommen hast? Vermutlich nicht, denn aus dem „nächsten Montag“, an dem man mit der Diät beginnen möchte, wird ja allzu leicht der übernächste bzw. der „Montag nach Lisas Geburtstagsfeier“. Solange, bis das Vorhaben irgendwann komplett auf Eis gelegt und als aussichtslos abgehakt wird. Die Prokrastination bzw. Aufschieberitis, wie sie landläufig genannt wird, ist allgemein weit verbreitet. Die Neujahrsvorsätze sind dann meistens spätestens Mitte Jänner bereits wieder Geschichte …

Leider lassen sich Dinge und Situationen jedoch nicht von allein verändern. So wollen die Pfunde nicht von alleine purzeln, die Arbeit wird nicht weniger, der Stress nimmt nicht ab, die Vorhaben setzen sich nicht von selber um. Die Konsequenz: Der Frust wird größer und größer!

Wie also kannst du es nun im neuen Jahr besser machen und dieser unliebsamen Teufelsspirale entkommen?

Hier ein paar nützliche Tipps:

  1. Hör auf, dir etwas im Leben zu verbieten! Verbote schaffen nur Widerstand und der ist bekanntlich nicht sonderlich nützlich, wenn du längerfristig etwas zum Positiven verändern willst. Stattdessen akzeptiere, was ist und beginne, das Beste aus jeder Situation zu machen. Denke positiv, niemals negativ. Es geht nicht darum, was du nicht mehr machen solltest, sondern was du dir in Zukunft selber Gutes tun willst!
  2. Höre augenblicklich damit auf, dich mit anderen zu vergleichen. Du bist genauso okay wie all die anderen! Mögen sie auch auf den ersten Blick erfolgreicher sein als du. Vergiss niemals: Du bist wunderbar, einzigartig, spitze, schön, sensationell, hinreißend, fantastisch, liebenswürdig, genial, amüsant, einfach außergewöhnlich, brillant, liebenswert, somit „simply the best„! Klar, auch du machst Fehler und hast deine Schwächen, keine Frage, das gehört zum Leben einfach dazu. In der Essenz bist du hingegen einzigartig. Halte dir dies bitte immer vor Augen. Du hast es nicht nötig, dich mit anderen zu vergleichen und dabei kleinzumachen!
  3. Bringe deinen inneren Kritiker endgültig zum Schweigen. Wenn deine innere Stimme wieder zu dir spricht, wie nutzlos und unfähig du bist, lass sie beim nächsten Mal doch ein Nickerchen machen oder schick sie gleich besser auf Urlaub – in die Sahara ohne Wasser! Beginne dich mitsamt deiner Fehler und Unzulänglichkeiten anzunehmen und zu lieben. Selbstliebe ist dein Weg zu einem glücklichen Leben! Umarme dich, schau dir im Spiegel in die Augen und sag zu dir: „Ich liebe dich, du wunderbares Geschöpf. Schön, dass es dich gibt!“ Falls dir das mit der Liebe noch schwerfällt, sag doch „Obwohl du  nicht perfekt bist, mag ich dich so wie du bist. Sei sicher, ich werde immer gut auf dich schauen.“ Essenziell ist, dass du mit dir selbst Frieden und Freundschaft schließt und beginnst, dich so zu mögen, wie du nun mal bist.
  4. Willst du mit einer unliebsamen Angewohnheit brechen, finde heraus, wann und insbesondere weshalb du bis dato so agiert hast. Willst du abnehmen, frage dich: Wann greifst du vermehrt zu Schokolade und Knabbereien? Wenn du traurig, verärgert, frustriert, gestresst, gelangweilt etc. bist? Am besten beginnst du damit, ein „Fress-Protokoll“ zu schreiben und notierst eine Woche lang, was, wann und wieviel du gegessen hast. Dadurch wirst du dir über dein Essverhalten klar und du kannst wertvolle Schlüsse daraus ziehen. Die gegebenenfalls gefundene „Fress-Ursache“ lässt sich – einmal eruiert – leichter umprogrammieren. Übrigens, aus feinstofflicher Sicht können ein paar Kilos zu viel ein Schutzwall sein, um mit dem Außen besser umgehen zu können. Ein Protokoll zu führen, kann dir natürlich auch bei der Umsetzung deiner anderen Vorhaben helfen. Es ist unumgänglich, die eigenen emotionalen und mentalen Themen, die deinen eigenen Herzensprojekten hinderlich entgegenstehen, immer in die Lösung  mit einzubeziehen. Es gilt, insbesondere die hinderlichen Glaubenssätze zu eruieren und diese dauerhaft umzuschreiben.
  5. Setze dir Ziele, aber bitte nur solche, die du auch in diesem Leben noch erreichen kannst! Anders ausgedrückt: Willst du abnehmen, kannst du nicht bereits nächsten Montag 20 kg weniger wiegen. Willst du etwas in deinem Leben verändern, geht das generell nicht sofort von heute auf morgen, sondern in Etappen, in kleinen Schritten eben. Hab Geduld mit dir – verlange dir nichts Unmögliches ab!
  6. Unser Gehirn ist belohnungssüchtig. Das heißt nichts anderes, als dass der Wille zwar meistens vorhanden, aber das Fleisch sprichwörtlich schwach ist. Stützt du dich einzig und allein auf deinen Willen, ist dir auf Dauer kein Erfolg beschieden. Du brauchst dein Gehirn, dein Unterbewusstsein auf deiner Seite – als guten Freund. Arbeitet letzteres quer, ist jede Aussicht auf Erfolg hoffnungslos. Und dein Gehirn schreit regelrecht nach Belohnung! Es ist aber keine Belohnung, wenn du dich im neuen Jahr allzu sehr einschränkst. Willst du also abnehmen, beginne damit, jeden Tag etwas weniger zu essen. Willst du mehr Bewegung einbauen, halte von einem anstrengenden  Lauf gleich beim ersten Mal Abstand und beginne damit, nur ein paar Meter täglich zu laufen. Tags darauf läufst du dann einen Meter mehr usw. Anders ausgedrückt: Jeden Tag ein paar Wurstscheiben weniger bzw. ein paar Meter mehr bringen dich eher ans Ziel, als dich sofort auf Null Kalorien zu setzen und dir ohne Kondition einen Marathon abzuverlangen! Schaffst du dein tägliches Pensum, belohne dich mit etwas, was dein Herz augenblicklich höher schlagen lässt. Geh ins Kino oder in ein Konzert, gönn dir einen Wellnessbesuch, kauf dir den Pulli, der dir schon immer so gut gefallen hat …
  7. Schreib dein Ziel auf –  bring es zu Papier. Schließe einen Vertrag mit dir selbst, unterzeichne ihn und hänge ihn gut sichtbar in deiner Wohnung auf. Das hilft dir,dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, sondern dauerhaft am Ball zu bleiben.
  8. Visualisiere mit all deinen Sinnen, wie es dir mit Erreichung deines Wunschvorhabens geht. Spüre, rieche, schmecke, höre und sehe, wie es ist, wenn du dein Ziel letztendlich erreicht hast. Jedoch: Sei locker bei deiner Zielerreichung nicht verbissen. Dein Leben, insbesondere dein Glück hängen nicht davon ab, ob du ein paar Kilo leichter bist oder mehr Bewegung einbaust. Sei liebevoll, vor allem mit dir selbst!
  9. Neumond ist ein guter Zeitpunkt, um mit einem neuen Vorhaben zu beginnen und es in die Tat umzusetzen. Und bekanntlich braucht der innere Schweinehund Zeit –  zumindest 21 Tage heißt es –  um mit neuen Gewohnheiten auch wahrlich Frieden zu schließen und sie in die Tat umzusetzen. Der nächste Neumond im neuen Jahr ist der 11. Januar 2024. Du hast also noch genug Zeit, dich auf deine neuen Vorhaben gänzlich einzustimmen!
  10. Und sollte es auch dieses Jahr wieder nichts mit deinen Neujahrsvorsätzen werden – hab dich trotzdem lieb!
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