Visionen für die Neue Welt

von Martha Wirtenberger in CHI 03/2023

Wir hören viel über die neue Zeit und dass wir uns eine Erde wünschen, die für alle ein wundervoller schöner Ort ist. Doch was genau sind unsere Visionen für diese neue Erde? Wie soll sie aussehen und was kann jeder von uns tun und sein, um mitzuwirken und zum Besten mitzugestalten? Was möchtest du auf der Erde sehen? Wie sollen wir leben und was möchten wir säen, um dann zu ernten?

Ich habe mich auf die Reise und Suche nach Antworten und Ideen gemacht. Denn ein klarer Rahmen ermöglicht uns auch, die inneren und äußeren Gegebenheiten zu betrachten und dann groß zu träumen, um alles in und für die Realität zu manifestieren.

Seit einiger Zeit fühle ich, dass es vor allem um das WIE geht. Viel mehr als das WAS liegt unserer (Mit)Gestaltung die Frage nach dem WIE zugrunde. So lautet meine erste Frage: Wie setze ich meine Visionen um? Welcher Antrieb und welche Motivation stehen hinter allem, was ich bin und mache: alleine oder mit anderen? Für mich ist diese Antwort sehr klar: Liebe!

Darunter verstehe ich die Liebe zum Leben, zum Kreieren, zum Miteinander und Gemeinsamen. Alle Lebewesen sollen würdige Bedingungen haben: Tiere, Menschen und Pflanzen. Dafür braucht es dann viele Menschen, die sich für die Rechte einsetzen und für Frieden. Menschen, die in größeren Zusammenhängen denken und spüren. Sie nehmen den Kreislauf des Lebens wahr und wissen, dass das Kleine im Großen wirkt. So visualisiere ich Menschen, die in Liebe agieren und denken. Daraus kreieren sie Projekte, Innovationen und Ideen die allen dienen. Das beinhaltet die Umwelt, das eigene Verhalten (auch dann, wenn niemand zusieht und es nicht ein toller Beitrag in den sozialen Medien ist), das Miteinander und das Füreinander.

Kreisdenken

Eine Freundin erzählte mir neulich vom „Kreisdenken“. Dabei sitzen Menschen in einem Kreis zusammen und die Themen, für die es Entscheidungen benötigt, werden besprochen. Erst wenn eine Lösung für alle stimmig ist, wird gehandelt. Das mag kompliziert, langwierig und mühsam klingen. Doch in der neuen Welt wird die Geduld vorhanden sein, um alle Standpunkte anzuhören und keinem wird es schwerfallen, von der eigenen Meinung abzuweichen, wenn eine bessere Idee oder Lösung vorgeschlagen wird.

Das Kreisdenken wird sich ausdehnen: keine Rechthaberei mehr, da sie nicht dienlich ist. Wir erkennen, dass jeder andere Blickwinkel hat und unterschiedliche Zugänge. Das oberste Prinzip ist die Liebe und dass alle sich wohlfühlen. Die Natur wird erhalten und in Diskussionen wird mit Wertschätzung und Respekt zugehört, besprochen und die Entscheidung mit der höchsten Liebesfrequenz ausgewählt.

Es wird freie Entfaltung geben – Andersdenkende und -fühlende werden nicht verachtet oder ausgelacht. Vielmehr wird gesehen, dass jeder ein Beitrag für die Gemeinschaft ist. Jemand, der viele Lebensmittel anbaut, teilt gerne mit anderen und empfängt dafür etwas, was er dafür als Ausgleich gut brauchen kann.

Neid, Missgunst, Habgier und das ständige Messen an anderen werden überflüssig. Ja, es wird Personen geben die besser reden können oder schöner malen, schneller ein Haus bauen können oder mehr Kreativität haben. Ebenso wird es die Menschen geben, die eine schnelle Auffassungsgabe haben und jene, die einfach länger brauchen. Es wird gesehen, dass jeder Mensch ein Beitrag ist und die eigenen Talente einsetzen kann und auch möchte.

 

Niemand wird sich nutzlos oder weniger wert fühlen. Denn alle tragen für die eine Vision bei: eine schöne Welt, in der sich alle Lebewesen wohl fühlen, geachtet und gesehen werden. Anerkennung, Wertschätzung und Respekt sind die Grundpfeiler für die liebenswerte Erde, auf der wir jetzt leben.

Druck – vor allem Leistungsdruck – wird abnehmen und schließlich ganz wegfallen, da die Talente gesehen werden. Niemand braucht das Gefühl zu haben, er muss sich oder anderen etwas beweisen. Jeder wird Lust und Freude haben, sich mit ganzer Kraft und Freude zu engagieren: für das Land, das gemeinsame Weiterwachsen, die Tiere, das Miteinander und die Gesundheit.

Ausbildungen werden stattfinden, indem sehr viel Wissen weitergegeben wird und vor allem ausprobiert und angewandt werden kann. Von der Theorie und dem Wettbewerb wächst das Leben in die Praxis und das Kooperieren. Der Begriff der „Ältesten“ bekommt wieder seine ursprüngliche Bedeutung. Die alten Menschen erkennen ihren Wert, werden gehört und gesehen und ihnen wird ein besonderer Platz in der Gemeinschaft gegeben.

Es wird keine einsamen Menschen geben, da Besuche stattfinden und es immer „Gesprächskreise“ gibt in den Stadt- und Dorfverbänden. Menschen können dort ihren Platz einnehmen und Geschichten erzählen. So wie es in manchen Kulturen die „Geschichtenerzähler“ gibt, welche anerkannt sind, werden viele darin ihre Bestimmung sehen und mit ihren besonderen und schönen Erzählungen damit einen Mehrwert für Jung und Alt bilden.

Alles neu?

Ja, all das gibt es schon und es ist nicht neu. Allerdings existiert diese Welt in jenen Gemeinschaften, wo nachhaltige Energien und der Abschied vom Konsum- und Leistungsdenken bereits Einzug gehalten haben. Das wird sich ausdehnen und neue (große) Unternehmen werden entstehen, die vor allem diese Liebesfrequenz in ihren Projekten und in all ihrem Tun verkörpern.

Dies wird nicht mehr Social Cooperate Responsibility sein, sondern das wahre Herzensanliegen, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen und gesund sind. Es geht nicht mehr vorrangig um Profit, denn Menschen sind zufrieden(er), wenn sie sich wohlfühlen und einen Sinn in Projekten sehen, als nur Karriere zu machen und Geld zu verdienen …

Hier den ganzen Artikel im CHI-Magazin weiterlesen

 

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