Die Stimme im Kopf

von Bettina Kreps

Kennst du diese Stimme in deinem Kopf, die dich ständig davor warnt, Dinge nicht zu tun, die du tun möchtest?

Mal bist du zu jung und schwupps bist du zu alt? Mal bist du nicht gut genug, mal denkst du, was werden die anderen sagen? Dieser innere Kritiker, der immer dann kommt, wenn du das Gefühl hast, du hast gerade eine geniale Idee, folgst jetzt deinem Herzensimpuls, weil du tief in dir spürst, genau das möchte ich jetzt machen – es fühlt sich einfach mega an! Du siehst dich schon, wie du es umsetzt und wie genial das Ganze wird. Und dann … Ja, genau darum geht es heute.

Denn meist ein paar Stunden oder Tage nachdem du deinem Impuls gefolgt bist, und beginnst etwas in Richtung Umsetzung zu tun, genau in diesem Moment ist sie einfach wieder da, diese Stimme in dir, die
tausend Argumente hat, warum du es nicht machen kannst, warum jetzt nicht der richtige Moment ist, warum du es besser sein lassen solltest! Was wohl dein Umfeld über dich denken könnte, wenn du es doch tust ,,, Diese Stimme kennt wohl jede/-r von uns und wenn wir sie in unserem Umfeld wahrnehmen würden, würden wir bemerken, dass es anderen da draußen genau so geht wie dir. Jede/-r – ich traue mich zu behaupten, wirklich jeder Mensch da draußen – hat diese Stimme schon einmal gehört.

Doch: Was unterscheidet erfolgreiche Menschen (und hier spreche ich nicht nur Business-Erfolg an, sondern all die Menschen mit ihrer Idee erfolgreich wurden) von jenen, die es nicht gewagt haben, ihre Träume, Wünsche und Ideen umzusetzen. Sie unterscheidet ein ganz bestimmter Faktor, nämlich Mut! Sie haben dieser Stimme nicht die Macht gegeben, über ihre Ideen und Träume zu entscheiden und in die Angst zu gehen, sondern sie zwar gehört, ihr Ding aber trotzdem durchgezogen! Auch wenn ich scheitere, ausgelacht werde, über mich negativ gesprochen wird – ich mache es trotzdem. Ich gebe der Angst in mir keinen Raum, gehe mutig voran und setze das, was in mir ist, einfach um, ohne der Stimme, die mich sabotieren möchte, Raum zu geben.

Sie darf da sein, sie darf auch warnen und lästern, aber sie darf nicht laut schreien und so viel Raum einzunehmen, dass du dich nicht mehr traust, deine Herzenswünsche umzusetzen. Du gibst ihr nicht mehr die Macht, dich davon abzuhalten, das, was aus dir heraus in die Welt möchte, umzusetzen. Denn wenn du das tust, passiert im Außen oft nicht das, wovor wir Angst haben, sondern sehr oft bekommen wir Lob und Bewunderung für den Mut, den wir hatten. Warum? Ja weil es deinem Gegenüber schon einhundert Mal genau so gegangen ist wie dir. Es wollte etwas in die Welt bringen und hat sich einfach nicht getraut und von dieser Sabotagestimme wieder davon abbringen lassen. Genau diese Menschen, die sich das eingestehen, bewundern dich für deinen Mut.

Was noch passiert: Du beginnst in ihnen einen Samen zu setzen. Du beginnst mit dem, was du umgesetzt hast, andere zu ermutigen, in ihrem Leben auch die Dinge zu tun. Sie beginnen sich vielleicht die Frage zu stellen, ob sie das, was du geschafft hast, vielleicht auch schaffen könnten. Wenn du mutig genug warst, vielleicht könnten sie auch so mutig sein. Und oft beginnen sie dich zu fragen, wie du deine Idee umgesetzt hast. Wie du es geschafft hast, nicht dieser Angststimme in dir Gehör zu geben, sondern deiner Herzensstimme. Der Gedanke in ihnen wird lauter, der sagt: Wenn du dieser Stimme keine Kraft mehr gibst, vielleicht kann ich dann auch aufhören auf diese Angststimme in mir zu hören. Denn auch wenn du scheinbar scheiterst, hast du trotzdem auf deinem Weg etwas dazugelernt, das du nicht gelernt hättest, wenn du es nicht ausprobiert hättest.

Natürlich kann es auch sein, dass jemand im Außen über dich oder das, was du tust, lästert. Doch in meiner Erfahrung waren es meist die Menschen, die Neid empfunden haben, weil sie selbst nicht den Mut hatten, etwas umzusetzen. Und wenn diese Kritik zu dir kommt, kannst du immer entscheiden, ob das, was dein Gegenüber sagt, etwas mit dir zu tun hat oder mit ihm selbst. Sehr oft wirst du erkennen, dass alles, was dein Gegenüber sagt, mehr mit ihm selbst zu tun hat, als mit dir.

Deshalb: Sei mutig, vertraue deiner Herzensstimme und setze die Dinge um, nach denen dein Herz schon so laut und so lange ruft. Wenn du es nicht tust, fängt jemand da draußen diesen Gedanken auf, setzt ihn um und du ärgerst dich vielleicht im Nachhinein, das du nicht die warst, die mutig genug war.

Wenn du trotzdem noch Angst hast, die Entscheidung zu treffen, befrage einmal dein 90-jähriges Ich. Was würde es im Rückblick auf dein Leben sagen und was würde es dir raten? Was würde es bereuen? Die Dinge, an denen du gescheitert bist oder die Dinge, die du erst gar nicht probiert hast, aus Angst davor, zu scheitern?

Während ich diese Zeilen schreibe, musste ich gerade über mich selbst schmunzeln, denn ich kann mich an eine Zeit erinnern, in der ich dachte, dass ich zu jung bin, um über gewisse Dinge zu sprechen und Menschen zu inspirieren. Vor einiger Zeit sagte diese Stimme in mir: „Soll ich das jetzt wirklich noch tun oder bin ich schon zu alt dafür?“ Genau in diesem Moment habe ich begonnen, über diese Stimme in mir zu lachen und ihr ganz ungeniert den Vogel zu zeigen. Auch wenn es erfordert, meinen ganzen Mut zusammen zu nehmen – jetzt ist genau der richtige Moment, um all die Dinge zu tun, die so vehement in mir rufen. Habe ich dabei manchmal Angst? Oh ja! Denke ich mir, dass ich ein bisschen verrückt bin? Ganz bestimmt. Aber würde ich es bereuen, wenn ich auf diese Stimme hören würde? Mit Sicherheit und deshalb werde ich täglich mutiger und höre immer mehr auf jene Stimme in mir, die mir rät, meine Träume zu verwirklichen, diesen Impulsen in mir zu folgen und es einfach zu tun.

Also: Sei mutig und wenn du alleine zu wenig Mut hast, dann suche dir Menschen, die dich dabei unterstützen und motivieren, deine Träume zu leben, statt den Kopf in den Sand zu stecken und dem Saboteur in dir Kraft zu geben. Denke immer daran: Egal ob du das Licht aufdrehst oder dein Handy in die Hand nimmst – wäre nicht ein Mensch damals so mutig gewesen, seinem Traum zu folgen, würden wir immer noch mit der Kerze in unserer Höhle sitzen und uns über Buschtrommel und Rauchzeichen verständigen. Also sei mutig und bringe das in die Welt, wofür du hier bist. Du musst noch nicht wissen, was das ist, doch wenn du mutig den Impulsen in dir folgst, wird dich das Leben leiten und dir auf deine Fragen die richtigen Antworten und Zeichen senden.

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