Der Stein kam schon früh ins Rollen, nämlich in der Volksschulzeit der Gänserndorferin, als die Lehrerin einen Batzen Ton mitbrachte, den die Kinder verarbeiten durften. Die kleine Jutta modellierte ein Kätzchen, das die Lehrerin vor lauter Begeisterung gleich zu einer Ausstellung mitnahm.
Damit hatte sich zwar das Talent frühzeitig offenbart, doch auch die Tatsache, dass Jutta Lauer schon damals in jedem Freundschaftsbuch den Berufswunsch Töpferin verankert hatte, war für die Eltern nicht Grund genug, der Tochter die Ausbildung in Stoob, an der fünfjährigen Schule für Keramik und Ofenbau, zu ermöglichen. Sie wünschten sich für sie vielmehr eine fundierte kaufmännische Ausbildung für einen sicheren Bürojob. Dieser Weg führte zwar in ein Bankinstitut, aber mit 18 Jahren auch endlich direkt nach Stoob, wo Jutta Lauer einen Kurs nach dem anderen rund ums Töpfern belegte, um alles darüber zu erfahren.
Die Geburt ihrer beiden Kinder legte die Passion aus Zeitgründen zwar etwas auf Eis, doch einige Jahre später flammte die Leidenschaft wieder so stark auf, dass Jutta Lauer erneut zum Ton griff. „Töpfern ist viel Übungssache, deshalb musste ich damals beinahe wieder von vorne beginnen“, erinnert sie sich an den zweiten Anlauf, der aber nun doch schnurstracks ans Ziel rund um Töpferscheibe und Ton führte. Neben der eigenen Liebe zum Handwerk hat die Kreative auch viel Freude daran, ihr Wissen und ihre Erfahrung weiterzugeben. Seit 2007 begeistert sie Interessierte in ihren Kursen und Workshops vom Töpfern.
Türen, die nicht nur in den großzügigen Ausstellungsraum und in die Arbeitsräume in Groß Schweinbarth Einlass gewähren, sondern über eine Außentreppe auch in den großen Seminarraum führen, in dem die Kursteilnehmer so vieles über das Töpfern und die verschiedenen Techniken erfahren. Besonders freut es die Gastgeberin, wenn fröhliche Kindergeburtstage in ihren „heiligen Hallen“ gefeiert werden und bis zu zehn Kinder einen kreativen Nachmittag bei ihr verbringen. Immer öfter verschenken aber auch Erwachsene einen Töpferkurs zu einem
Anlass und kommen in privater Gruppe zu einer Feier der anderen Art.
in Kyōto von einem Dachziegelmacher und dem Teezeremonienmeister Sen no Rikyū entwickelt. Verarbeitet wird hier grober schamottieter Ton, damit die Stücke die Temperaturschocks der speziellen Verarbeitungsweise gut überstehen. Die Werkstücke werden nämlich auf ganz besondere Weise im Freien veredelt: Erst bei rund tausend Grad gebrannt, werden die glühenden Teile danach mit der Zange in ein Sägespänebett gelegt, das durch die heißen Gefäße Feuer fängt. Der so entstehende Rauch wirkt dabei auf den Ton und die Glasur, die man ganz nach Belieben – auch nur stellenweise – aufträgt. So entstehen nicht nur ganz außergewöhnliche Muster, sondern auch die typischen Haarrisse (Cracks), die jedes Raku-Werkstück zu einem unnachahmlichen Unikat machen.
die Werkstücke auch Eingang ins alltägliche Leben der Menschen finden. Egal ob als Lieblingshäferl, als Kuchenform für den Sonntagsgugelhupf oder als Teekanne – eben Kunst zum Leben!