Für viele Menschen in der westlichen Welt ist Meditation noch immer „esoterischer Kram“, den sie nicht ernst nehmen und ganz sicher nicht anwenden wollen. Dabei ist die positive Wirkung von Meditation auf unseren Körper und besonders in bestimmten Gehirnarealen (Amygdala) erforscht und bestätigt.
Meditation ist eine sehr alte Form von spiritueller Praxis. Ihr genauer Ursprung ist zwar nicht bekannt, aber man weiß, dass sie in Indien bereits einige tausend Jahre vor Christus praktiziert wurde. Schon in den frühesten indischen Schriften, den Veden, wird vermerkt, dass Priester und Sadhus Gebetsmeditationen abhielten. Diese frühe Form der Meditation war eine Mischung aus kontrolliertem Atmen und Konzentration auf das Göttliche. Diese Tradition wird bis heute vorwiegend in den fernöstlichen Religionen wie Buddhismus, Hinduismus und Daoismus angewandt. In der indisch-orthodoxen Philosophie des Yoga zum Beispiel unterstützt die Meditation dabei, den Samahdi-Zustand zu erlangen, der schließlich zur Auflösung des Egos bzw. des Ich-Gefühls führen soll.
Erreiche den Gipfel der Leere, bewahre die Fülle der Ruhe,
und alle Dinge werden gelingen
– Laotse
Die positive Wirkung von regelmäßiger Meditation ist mittlerweile von vielen (Gehirn-)Forschern untersucht und bestätigt worden. Allen voran ist hier Dr. Richard Davidson zu nennen, dessen erstaunliche Erkenntnisse die Akzeptanz dieser spirituellen Praxis in unserer Gesellschaft vorangetrieben haben. Er meint, dass Meditation gleich wichtig wie Zähne putzen sei und ebenso regelmäßig durchgeführt werden sollte.
Deshalb ist sie auch ein sehr wichtiger Teil des Stress-Managements. Wenn wir gestresst sind, haben wir jede Menge Adrenalin und vor allem Kortisol im Körper, welches unsere Immunabwehr und unseren Körper auf Dauer schwächt und damit Krankheiten auslösen kann. Durch Meditation können wir die Kortisolausschüttung drosseln bzw. den Kortisolabbau beschleunigen. Mit der Zeit und regelmäßiger Praxis können wir unsere Stresswahrnehmung besser kontrollieren und die körperlichen Stressreaktionen dämpfen.
Meditation hat außerdem Auswirkungen auf unser Schmerzempfinden. Sie hilft bei der Verbesserung von vielen Krankheitszuständen, erhöht die Neuroplastizität unseres Gehirns und senkt außerdem die hochschwingenden Beta-Gehirn Wellen (23-38 Hz) einer gestressten Person auf die langsameren, entspannteren Alpha-Wellen (8-12 Hz).
Unserer Psyche hilft die Meditation als unterstützende Behandlung bei Angststörungen und Depressionen. Sie sorgt dafür, dass jene Gedanken an die Oberfläche und ins Bewusstsein kommen können, die sonst im Hintergrund ablaufen und uns unbewusst steuern. Generell kann man sagen, dass Meditation das allgemeine Wohlbefinden steigern kann (z.B. Shamatha Projekt von Prof. Clifford Saron).
Mache Meditation zu deinem täglichen Ritual. Wie das Zähneputzen.