Die Kunst des Einfach-Mensch-Seins

von Ortlieb Schrade

Die Kunst des Einfach-Mensch-Seins und das Dilemma mit dem Pseudo-Erwachsenen

 

„Einfach einmal nur Mensch sein“, jeder wünscht es sich und eigentlich – weil „einfach“ – müsste das doch ganz einfach sein. Wieso fällt es uns dann so schwer?

Wenn da nicht dieser Erwartungsdruck an einengende und zunehmend unsinnige gesellschaftliche Anpassungsnormen wäre. Auch bewusste und reflektierte Menschen kommen nicht umhin, sich damit auseinanderzusetzen. Die vollmundigen, doch sinnentleerten „Versprechen“ der Vertreter einer so bizarr gewordenen Welt fallen sowieso in sich selbst zusammen, wie auch – nüchtern betrachtet – diese „alte Welt“ dabei ist, sich selbst zugrunde zu richten. Da könnten wir doch einfach die Hände in den Schoß legen und gelassen zuschauen, bis dieses unsägliche Spiel sein Ende gefunden hat.

Schön wär‘s ja, wenn’s so einfach ginge, wenn wir nicht trotzdem arbeiten gehen, Essen einkaufen, Miete zahlen und in vielen Fällen einen stressigen Schulalltag mit unseren Kindern bewältigen müssten.

Wie also geht die Kunst, sich nicht noch mehr an eine seelisch, menschlich und körperlich zutiefst erkrankte Gesellschaft anzupassen und trotzdem, ja irgendwie und nach wie vor, ein Teil von ihr zu sein?

Dazu fehlt uns innerlich ein wirklich souveräner Erwachsener. Der scheint irgendwo unterwegs auf der Strecke geblieben zu sein oder wir lassen die noch unangenehmere Erkenntnis zu: Hatte der überhaupt jemals eine echte Chance, sich zu entwickeln?

Wen wir sicher gut entwickelt haben, das ist der „Pseudo-Erwachsene“ und damit sind wir auch in guter Gesellschaft. Die Welt ist voll von Pseudo-Erwachsenen, die so tun, als wären sie erwachsen. Sind sie aber nicht und das wird immer offensichtlicher.

Was definiert denn einen Pseudo-Erwachsenen?

Als Kinder sind wir angewiesen auf Zuwendung. Das ist völlig normal, so entwickelt sich das Leben. Ungut nur, wenn dabei elementare Grundbedürfnisse nicht oder nur unzureichend erfüllt werden. Jetzt möchte ich diejenige oder denjenigen einmal sehen, die/der behaupten kann: „Das ist bei mir alles super gelaufen! Ich bekam den Platz hier auf der Erde und bei meinen Eltern, genau das einzigartige Wesen zu sein, dass ich bin, den Raum dafür dieses auch zu entfalten, die Nahrung, physische und seelische, die mich rundum nährte und auch die Unterstützung, den Schutz und die mir Halt und Sicherheit gebenden Grenzen, die ich für meine Entwicklung brauchte.“

Ziemlich sicher war dem so nicht und so gerieten wir als Kinder mehr oder weniger in Not und wenn diese Not nicht beizeiten abgewendet wurde, dann spalteten wir uns auf, in ein inneres Kind in Not und in ein pseudoerwachsenes inneres Kind, welches versuchte, sich selbst zu „be-eltern“. Das half uns schon, innerlich irgendwie zu überleben. Doch dieses heranwachsende, pseudo-erwachsene innere Kind wurde zwar groß, doch nicht erwachsen: eben pseudo-erwachsen.

Das verlängert die natürliche Entwicklungsphase auf „äußere“ Zuwendung angewiesen zu sein, sozusagen ins Unendliche und ist der perfekte Nährboden für eine auf Konsum, Anpassung und Existenzängsten aufgebaute Gesellschaft. Sicher aber ist das nicht der Nährboden für das wahre Leben.

Für unser noch nicht geheiltes inneres Kind ist der verinnerlichte und unser Leben und Erleben zu sehr bestimmende Pseudo-Erwachsene sicher nicht die Vertrauensperson seiner ersten Wahl. Das verletzte und verunsicherte innere Kind sucht und braucht einen glaubwürdigen, wahrhaftig souveränen Erwachsenen, sonst kann die Heilung des inneren Kindes nie wirklich klappen.

Das Eintauchen in ein „Einfach-Mensch-Sein“, kann uns auf dieser ja nicht tragfähigen Basis auch nicht gelingen, weil uns – zumindest unbewusst – eine innere Unruhe und Unwohlsein auf Trab hält. Solange wir uns in der Erlebenswelt des Pseudo-Erwachsenen befinden, droht uns ja zumindest Ärger und/oder auch „Liebesentzug“, wenn wir die Spielregeln nicht mehr bedienen, vermeintlich ständig auf Zuwendung von außen angewiesen und von dieser anhängig zu sein.

„Ich verlasse mich nur auf mich selbst und gegebenenfalls schaffe ich alles alleine“, wählen wir stattdessen als viel erprobten Notausgang, doch auch wenn wir darin richtig gut geworden sind, die wahre Lösung ist das nicht. Also: Wie geht es dann?

Der Mut zur Lücke – zum Innehalten

Die uns umgebenden Gesellschaftsstrukturen sind stets darum bemüht, ja keine Besinnungspause in unserem Leben aufkommen zu lassen und uns mit Ersatzbefriedigungen jedweder Art beschäftigt zu halten. Eine besonders „nette“ Ersatzbefriedigung ist „Ängste schüren“. Damit bleiben wir wunderbar beschäftigt, doch nicht mit uns selbst. Im Gegenteil: Das permanente Beschäftigt-Gehalten-Werden, bzw. uns selbst ständig beschäftigt halten, nährt die unbewussten Ängste, uns selbst ja doch nicht zu finden, umso länger wir damit zuwarten.

Also braucht es unbedingt deinen Mut für eine Lücke im viel beschäftigt sein, für einen Raum des Innehaltens und nicht schon wieder wissen müssen, wie es weiter geht.

 

Als Kollektiv Menschheit befinden wir uns gerade in einer verschleppten Initiation ins Erwachsenwerden.

Diese hätte eigentlich bereits in unserer Pubertät stattfinden sollen, dem war aber nicht so. Ein wirkungsvoller Initiationsritus reißt dich aus deiner gewohnten Umgebung in jeder Hinsicht heraus und versetzt dich sozusagen in einen völlig neuen, leeren Raum. In einen Raum, in dem du nicht auf von anderen Vorgefertigtes zurückgreifen und dich daran „entlanghangeln“ kannst. So bist du auf dich selbst zurückgeworfen und es bleibt dir gar nichts anderes übrig, als deine ureigene schöpferische Quelle in dir selbst zu finden.

Im Zuge des Paradigmenwechsels bietet uns das Universum im Grunde gerade kollektiv diese Initiation, bzw. „den Aufstieg“ ins wahre souveräne Erwachsen-Sein an.

Mach etwas daraus, verschiebe dich nicht selbst auf ein Morgen! Habe den Mut zum Innehalten, trau dir das zu und so findest auch du dein wahres Selbstvertrauen. Hol dir dabei die praktischen Impulse, die du für deine Eigeninitiative brauchst! Das befreit dich aus der erstickenden Fülle vermeintlicher äußerer Abhängigkeiten und verwandelt dein Erleben in einen souveränen Umgang mit der so noch bestehenden und sich zugleich in einem starken Umbruch befindlichen äußeren Welt.

Jede Seele bringt, wenn sie als Mensch wieder auf die Erde kommt,
etwas absolut Einzigartiges mit, das es so auf dieser Erde zuvor noch nie gab.

 Das wurde – vermutlich auch bei dir – weder gesehen, noch erkannt, noch gefördert, denn das wäre genial und revolutionär gewesen! Vielmehr war die Welt um dich herum wahrscheinlich „wohlmeinend“ bemüht, dir das Leben der anderen nahezulegen und beizubringen, anstatt dir einen Raum für dein eigenes Er-Leben zu bereiten.

Vertrau dir, Du kannst das!

Du kannst diesen genialen Funken deiner Einzigartigkeit wiederfinden und dich zudem mit denen zusammentun, die es dir gleichtun. Es braucht nur deinen Mut, das zu tun, was dich dahingehend wirklich weiterbringt.

Was ich dir dazu anbieten kann, erfährst du hier.
 

Damit sich diejenigen, die sich auf diesem Weg zusammentun wollen, auch gegenseitig finden, braucht es die ja nicht nur allem anderen Erschaffenen auf dieser Erde, sondern auch uns Menschenwesen innewohnende Schöpfungsintelligenz wieder zu entdecken und zu beleben. Mehr dazu in Kürze!

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