Partnerschaft im Beziehungs-Check

von Bettina Kreps

Hast du dir schon einmal Gedanken über deine Erwartungshaltung in der Beziehung gemacht und ob du dabei vielleicht die kleinen Liebesbeweise deines Partners übersiehst?

Wenn ich hier schreibe, dass ich gestern eine kleine Liebesgeste von meinem Mann erhalten habe, woran denkst du da?
💖An was Süßes?
💖An einen Blumenstrauß?
💖An eine Einladung zum Essen?
oder an ein Foto seines Lieblingsralleyautos, das mit unseren Namen beklebt ist?

Ja, wir sind ein bisschen verrückt und ich liebe diese Verrücktheit nach fast 35 Jahren Beziehung. Denn seit ich nichts mehr erwarte und nicht bedürftig, sondern offen bin, für die Geschenke des Lebens, kann ich die kleinen Liebesbeweise dankbar annehmen und sehen. Wenn du dich jetzt fragst, wie das geht, kann ich dir eines mit Gewissheit sagen: Es war ein Weg, bis wir dorthin gekommen sind. Und dieser Weg begann bei mir.

Oft wünschen wir uns in unserer Beziehung, dass der Partner sich verändert. Dass er aufmerksamer, offener, rücksichtsvoller oder … sein soll. Doch wenn wir uns selbst betrachten, wie wir mit uns umgehen, merken wir sehr schnell; Wir sind oft unaufmerksam, wenn es um unsere eigenen Bedürfnisse geht. Wir fühlen zwar, was wir gerade brauchen, stellen aber oft alles und jeden über uns und erlauben uns nicht, unsere eigene Bedürfnisse wichtiger zu nehmen.

Mitunter verschließen wir uns vor dem Partner, weil wir keine Schwäche zeigen und uns nicht verletzlich und angreifbar fühlen wollen. Wir nehmen keine Rücksicht auf uns selbst und darauf, was wir gerade brauchen. Tja, und was glaubst du, was du dann von deinem Partner gezeigt bekommst? Aufmerksamkeit, Offenheit und Rücksicht wohl eher nicht, denn wir finden im Außen das, was wir uns selbst zugestehen!

Wenn du es dir nicht wert bist, wirst du nicht mit diesen Gefühlen überhäuft werden, sondern eher im Mangel bleiben. Hinzu kommen dann noch die Spielchen, die wir oft glauben spielen zu müssen. Wir vergessen, dass eine Partnerschaft ein Gehen in eine gemeinsame Richtung ist und sehen sie mitunter eher als einen Wettkampf. Wenn wir uns aber messen, wer von uns besser ist, mehr beiträgt, gibt und alles abwägt anstatt in diese gemeinsame Richtung zu gehen, beginnen die Spielchen und der Kampf.

Dabei muss uns klar sein: Bei diesem Spiel wird es keinen Sieger geben! Diesen Kampf können beide nur verlieren. Wenn du aber beginnst, diese Spielchen zu durchschauen und sie Stück für Stück beendest, wird deine Beziehung eine neue Tiefe bekommen. Wenn ihr euch in der Partnerschaft in eine Richtung verfahren habt, ist es wichtig, dass einer beginnt auszusteigen.

Oft erlebe ich in meinen Begleitungen das Veto: „Aber warum soll schon wieder ich auf ihn zugehen? Warum muss schon wieder ich etwas verändern? Warum kommt mein Partner nicht auf die Idee, etwas zu verändern? Ich habe es satt und würde am liebsten alles hinschmeißen …“ An diesem Punkt lasse ich meine Klientinnen hineinfühlen, ob sie ganz tief in sich für den Partner noch etwas empfinden. Wenn dort noch ein Funke vorhanden ist und die Flamme noch nicht ganz erloschen, dann hat die Beziehung noch eine Chance.

Doch zuerst „musst“ du in Vorleistung gehen: Du darfst beginnen, deine Wunden zu heilen und auf deinen Partner zuzugehen. In meinem Programm schaue ich nicht nur die Verletzungen und Muster der Vergangenheit an, sondern bringe Klienten wieder in eine andere Ausrichtung und Schwingung. Wir gehen weg von dem Gedanken des Kampfes, den sowieso niemand gewinnen kann, hin zu einer Energie, in der man wieder beginnt, die kleinen Gesten und Veränderungen zu sehen und anzuerkennen.

Wenn du Erwartungen loslässt und wieder beginnst, dich zu öffnen und alles um dich wahr zu nehmen, dann kommst du aus diesem Tunnelblick heraus, mit dem du nur mehr das Negative an deinem Partner siehst. Mach dich frei von dem, wie etwas sein und kommen soll. Sei dir eine glückliche Beziehung wert und öffne dich für die Geschenke.

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